Freygeist

@iGing: Ich habe Frauen kennengelernt, welche sich um eine Vater-Kind-Beziehung bemüht haben. Ich habe ebenfalls erlebt, dass Mütter ihre Macht missbraucht haben. Leider ist dieses Thema fast noch ein Tabu-Thema heute.

Für mich ist jede Form des emotionalen Missbrauches von Kindern erschütternd.

Leider kenne ich deinen Fall nicht. Ich selber weiß nicht, was dich bei deiner Frage bewegt?

"Ich habe Frauen kennengelernt, welche sich um eine Vater-Kind-Beziehung bemüht haben."

Dass eine Mutter den Kontakt der Kinder zum Vater zulassen sollte, ist für mich sowieso selbstverständlich. Aber so wie du das schreibst, klingt das, als sollte eine Frau sich auch dann um die Vater-Kind-Beziehung bemühen, wenn der Vater keinerlei Bemühung in dieser Hinsicht macht.

Ich selbst habe ich es übrigens so gemacht! Ich habe keine Mühe und Kosten gescheut, um meine (unsere!) Kinder mit ihrem Vater zusammenzubringen, damit sie ihn nicht nur in Erinnerung behalten, sondern auch besser kennen lernen. Denn ich bin davon überzeugt, dass ein Kind sich so im Laufe der Zeit auch selbst besser verstehen lernt. Diese Überzeugung habe ich mit einigermaßen gutem Erfolg gelebt, wie man heute - nach 25 Jahren - feststellen kann, wo das Enkelkind nun auch Oma und Opa kennt.

Allerdings hätte die ursprüngliche Bemühung doch wohl weniger von mir, als vom Vater selbst kommen müssen. Das finde ich auch heute noch.

Wenn das nicht der Fall ist, finde ich das auch erschütternd. Missbrauch kann man es zwar wohl nicht nennen, es ist eher die Gefahr, dass ein Kind sich komplett übergangen und ignoriert fühlt. Als wenn es nicht existierte. Und das grenzt zumindest an Missbrauch.

@ iGing:
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass emotionaler Missbrauch von Kindern nichts mit dem Kindeswohl zu tun hat.
Mich berührte beim Lesen "Väter ohne Kinder", dass der leibliche Vater, welcher körperlich verletzt wurde und in Lebensgefahr geriet, später sein Kind nur mit einem Umgangspfleger sehen durfte. Was macht dies mit dem eigenen Kind?

Heute geht es für mich nicht, um das Zulassen beider Elternteile. Ich finde es ist an der Zeit von einem paritätischem Betreuungsrecht zu sprechen.

Dies kann perspektivisch von Müttern ebenfalls viel Druck nehmen kann.

Das Problem und die Gefahr des emotionalen Missbrauches steht aus meiner Erfahrung eher auf der sich als "alleinerziehend" verstehenden Person.
Ich erinnere an dieser Stelle noch einmal, mir geht es darum, dass es keine Ausgrenzung von Vätern mehr geben sollte.